21.02.2020, 16.00 Uhr im Gotthardt’s Bakery, Murpark Graz:

Kaffeehaus-Gespräch zwischen zwischen Patrick Maderdonner und Mario Haas

Das Kaffeehausgespräch wird von Marika Lackmaier eingeleitet. Sie begrüßt Patrick Maderdonner und Mario Haas.

Die Gesprächspartner begrüßen sich und Patrick Maderdonner erzählt, dass er seit Kindestagen ein großer Sturm-Graz Fan ist und er Mario Haas gerne in paar Fragen stellen würde.

In der ersten Frage ging es um die Funktion im Nationalteam. Mario Haas erzählte, dass er als Nationalteam-Co-Trainer fungiert und bei der U 19 und der U 15 Co-Trainer ist. Des Weiteren interessierte sich Patrick Maderdonner für den Ablauf eines typischen Trainingstages.

Mario Haas gab eine ausführliche Beschreibung:

  • Um 8.00 Uhr beginnt der Tag mit einer gemeinsamen Yoga-Einheit im Park.
    Danach wird gemeinsam gefrühstückt.
  • Nach dem Frühstück haben die Spieler eine Stunde Zeit, sich vorzubereiten (Stabilisationsübungen, Beweglichkeitsübungen)
    Schließlich folgt das Training, welches ca. eineinhalb Stunden dauert und sehr intensiv ist.
  • Nach den Trainingseinheiten gehen sie gemeinsam zu einem Eisbad, das der Regeneration dienen soll.
  • Mit diesem Eisbad wird das Vormittagstraining beendet und es folgt das Mittagessen.
  • Am Nachmittag gibt es eine Pause für alle und nach dieser Pause wiederholt sich der Ablauf vom Vormittag.
  • Nach dem Abendessen werden die Spieler in mehrere Gruppen aufgeteilt (Radfahren, Blackroll, Massage usw.)
  • Als Abschluss gibt es wieder eine gemeinsame Yoga-Einheit.
  • Vor dem Schlafengehen müssen alle Spieler ihre Handys abgeben.

Als nächstes möchte Patrick Maderdonner wissen, wie es sich angefühlt hat, als Mario Haas das erste Mal Meister geworden ist. Mario Haas beschreibt dieses Erlebnis als schöne Erfahrung, vor allem, weil er selbst bereits seit jungen Jahren mit dem Verein verbunden war. Außerdem erzählt er Patrick Maderdonner von einem Erlebnis aus seiner Kindheit, bei dem er damals im alten Liebenauer Stadion dabei war, als Sturm Graz „Fast-Meister“ wurde.

 

 

 

Kaffeehaus-Gespräch

von Patrick Maderdonner und Mario Haas | Gotthardt’s Bakery, Graz

Patrick Maderdonner möchte wissen, warum sich die Sturm-Spieler ihre Haare blau färbten, worauf Mario Haas antwortete, dass es ein Werbe-Gag und ein Zeichen der Dankbarkeit an die Fans war.

Auf die Frage, wie das erste Derby gegen den GAK war, erzählte Mario Haas von seinen Eindrücken, die nichts Besonderes waren, da sie verloren haben. Es war zwar kein schönes Erlebnis aber eine gute Erfahrung und nach dieser Niederlage konnte es nur besser werden. Ebenso berichtet er von dem Erlebnis des ersten Spieles im neuen Stadion, das ebenfalls ein Derby gegen den GAK war. Er beschrieb die Stimmung und das unglaubliche Gefühl.

Patrick Maderdonner möchte gerne wissen, wie die Zeit im Ausland für Mario Haas war. Dieser berichtet, dass seine Zeit in Frankreich sehr toll war, auch wenn sie sportlich nicht so interessant war. Aber das Mitwirken im Verein war sehr interessant, der Präsident war sehr vermögend und hat viel Geld in den Club gesteckt. Am Anfang war es eine super Truppe, im Winter wurden aber immer neue Spieler eingekauft und es gab auch einige interne Probleme. Mario Haas hätte sich sportlich mehr erwartet, aber es war dennoch eine tolle Erfahrung für ihn. Danach führte sein Weg wieder zurück zu Sturm und er konnte wieder große Erfolge verbuchen. Unter anderem die Teilnahme an der Champions-League, vor allem blieb ihm hierbei das Match gegen Galatasaray Istanbul in Erinnerung, da er bereits beim ersten Ballkontakt ein Tor und beim zweiten Ballkontakt einen Assist verzeichnen durfte. Auch seine Zeit in Japan beschrieb er als perfekt, vor allem, weil dort der Trainer Ivica Osim auf ihn wartete. Er kannte seine Spieltaktik bereits und somit konnte sie in Japan zwei Cupsiege vorzeigen und er genoss die Zeit mit Ivica Osim sehr.

Bezüglich Ivica Osim möchte Patrick Maderdonner gerne wissen, wie das erste Training unter der Leitung von ihm war. Mario Haas begann mit einer Aussage von Ivica Osim: „Ihr braucht mir keine Geschichten erzählen, wenn ihr Fußball spielen wollt, dann müsst ihr laufen können!“. Und das haben sie dann auch gemacht. Sie sind gelaufen, gelaufen, gelaufen. Es war sehr anstrengend, aber Ivica Osim habe ihnen den Fußball erst richtig gezeigt und dadurch wurden auch viele Spieler in weiterer Folge Trainer. Ivica Osim hat viel Neues eingebracht und auch wenn es oft sehr anstrengend mit ihm war, waren die Fans von seiner Sportphilosophie begeistern und er war bei den Fans sehr beliebt.

Zudem wurde Mario Haas gefragt, wie er sich bei der WM 1998 in Frankreich fühlte. Er gab an, dass es für ihn sehr erfolgreich lief, da er jedes Spiel spielen durfte, aber leider kein Tor machen konnte. Die Mannschaft an sich hätte sich mehr erwartet, da sie die Gruppenphase unbedingt überleben wollten. Aber die Mannschaft konnte sich gut zusammenleben, da sie gemeinsam sechs Wochen in dieser Phase verbracht haben. Sportliche war es sehr interessant, aber leider sind sie gegen Italien ausgeschieden.

Mario Haas hat bereits zweimal gegen Alessandro Del Piero gespielt und Patrick Maderdonner möchte gerne mehr dazu erfahren. Mario Haas traf einmal im Zuge des Nationalteams auf ihn und einmal durfte er gegen Juventus Turin, der Mannschaft von Del Piero, spielen, was für ihn ein großes Highlight war. Außerdem erzählt Mario Haas, dass er sogar sein Trikot mit Del Piero getauscht hat und es nun zu Hause in einem Glasrahmen hängt.

Auch gegen Real Madrid durfte Mario Haas bereits spielen, was er selbst aber mit dem Satz „Da haben wir nicht gut ausgeschaut“ kommentierte. Das Aufeinandertreffen fand bereits am Anfang der Champions-League-Karriere statt und der Verein war nicht an das Tempo und die Spielweise dieser Liga gewöhnt. Im ersten Jahr konnte der Verein nur einen Punkt mitnehmen, konnte sich aber in den darauffolgenden Jahren steigern. Nach den zwei Niederlagen gegen Real Madrid kam der Verein schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Aber auch diese Niederlagen haben die Spieler weitergebracht. Gegen Inter Mailand und Manchester City konnte Sturm beinahe ein Unentschieden erzielen und die Spiele gegen solch große Mannschaften bezeichnet Mario Haas als tolle Erfahrung.

Mario Haas möchte wissen, ob Patrick Maderdonner auch Fan von anderen Mannschaften ist, was er bejahte. Außer Sturm Graz ist er auch noch Fan von Bayern München, was aber nur an David Alaba läge.
Als nächstes unterhielten sich die beiden Herren über die Einführung der Videoanalyse in der Fußballwelt. Mario Haas ist geteilter Meinung, da es einerseits wichtig für viele Entscheidungen sein kann, andererseits aber der Spieler sich bei jedem Tor vorerst unsicher ist, ob es denn nun wirklich zählt und erst dann kann gejubelt werden.

Mario Haas fragt Patrick Maderdonner, wann er das letzte Mal im Stadion war und er gibt an, dass dies schon ca. ein Jahr her ist. Mario Haas bietet an, etwas für Patrick Maderdonner zu organisieren und dieser äußert auch den Wunsch, sich die Mannschaftskabinen anschauen zu können. Mario Haas bietet an, dies zu organisieren und er wird sich bei Marika Lackmaier bezüglich eines Termins melden. Er wird sich mit Martin Ehrenreich daransetzen, diesen Wunsch zu erfüllen und möchte auch selbst dabei sein.
Die Sprache fällt auf Martina Ehrenreich und beide Herren unterhalten sich über ehemalige Spieler und deren Herkunft, da einige aus der Umgebung von Patrick Maderdonner kommen.

Nun fiel das Gespräch noch auf die Zeit unter Trainer Josef Hickersberger und Mario Haas erzählt, dass er insgesamt bei 43 Spielen der Nationalmannschaft dabei war und auch dort viele Highlights erleben durfte. So konnte er unter anderem mit Toni Polster und Andreas Herzog zusammenspielen.

Zum Schluss erzählt Mario Haas noch von seinem Abschied und erzählte, dass er heute noch sehr wehmütig ist, wenn er sich Videos davon anschaut.
Patrick Maderdonner bedankt sich bei Mario Haas und dieser bedankt sich ebenfalls.

© Copyright 2019
Lebenshilfe Steiermark

Schießstattgasse 6, 8010 Graz

E-Mail office@lebenshilfe-stmk.at
Telefon +43 (0)316 812575

KontaktImpressumDatenschutz