5. Feber, 16.00 Uhr im Café Cantona, Fürstenfeld:

Kaffeehaus-Gespräch zwischen zwischen Markus Hirtler („Ermi Oma“) und Cornelia Schuster

Begleitung: Margit Hauser (Fotos), Jeannine Lorenz (Moderation), Daniela Gollinger (Ton und Mitschrift)

Auf Markus Hirtler – besser bekannt als die Ermi Oma – sind wir besonders gespannt. Wird er so lustig sein, wie er auf der Bühne ist? Oder ist er privat ein sehr ernster Mensch? Wir dürfen einen sehr herzlichen und feinfühligen Gesprächspartner begrüßen, mit dem wir uns auf der Stelle sehr wohl fühlen.

Cornelia konfrontiert ihn gleich mit den Themen „Alter und Pension“. Menschen mit Behinderung wollen in Pension gehen können. Markus Hirtler erzählt von seiner Schwester, die an Epilepsie leidet und von diesem Thema auch betroffen ist. Da stimme viel nicht im jetzigen System und er stelle sich oft die Frage, wie Arbeit in Zukunft generell aussehen wird.

Ob er Erfahrungen mit alten Menschen habe, möchte Cornelia wissen. Die Mizzi-Tant aus seiner Kindheit fällt ihm spontan ein. Die habe er so gern gehabt und hat ihr immer die Zehennägel geschnitten. In seiner Ausbildung als Pflegehelfer bzw. im langjährigen Job als Pfleger und später Heimleiter, waren ihm die alten Menschen immer am liebsten.

Wie er zur Ermi Oma kam, möchte Cornelia wissen. Ganz ehrlich, gesteht er, wollte er nie diese Richtung einschlagen. Er hat sich aber schon immer viele Dinge mit geschrieben, die ihn in seiner Arbeit beschäftigten. So lange man jung und fit ist, gehört man dazu. Wenn man dann entsprechend älter wird, fragt einen keiner mehr – das waren seine traurigen Beobachtungen. Er findet nämlich, dass genau diese Personen gefragt werden müssen – Oma, wie ging das früher? Wie war das bei dir? Irgendwann im Fasching wurde ihm die Rolle von Rotkäppchens Großmutter zugeteilt, und genau dabei entdeckte er die Liebe zum Schauspiel. Diese Rolle hat er von da an immer weiterentwickelt. Die Themen, die er sich notiert hatte, haben nun auf der Bühne Platz gefunden und er kann so quasi ein Sprachrohr für jene Menschen sein, die ihm besonders am Herzen liegen.

 

Was für ihn im Leben wichtig sei, fragt ihn Cornelia. Und da hat er sofort die Antwort parat: dass Beziehung gelingen, dass Menschen verstehen, dass es nur ein Miteinander geben kann und wir mit uns und der Welt gut umgehen müssen.

Was denn für Cornelia am meisten zähle, interessiert ihn sehr. Die Schwester Maria ist für sie der große Anker und die Person, mit der sie ganz viel unternimmt und Zeit verbringt.

Wann er wieder in Fürstenfeld auf der Bühne steht, wollen wir dann natürlich von ihm wissen. Genau kann er uns das nicht einmal sagen, aber Margit, die eifrig mit ihrem Handy Foto macht während unseres Gesprächs, ist bestens informiert und erzählt, dass es bereits eine Gruppe in der Lebenshilfe gibt, die sich schon dafür zusammengetan hat.

Zum Abschied hat Cornelia ein paar Aufmerksamkeiten für ihn: eine Karte mit Dingen, die sie an ihm schätzt, eine Filz-Seife und das Buch „Weil es mich gibt“, in welchem auch ein Portrait von Cornelia zu finden ist.

Der offizielle Kaffeehaus-Plausch wird an dieser Stelle beendet, aber wir bleiben noch ein wenig sitzen und erfahren dabei so einiges: dass Markus Hirtler eine Band, die er bei unserem Gartenfest gehört hat, so toll gefunden hat. Dann empfiehlt er uns den „Vogelbeer-Wanderweg in St. Kathrein am Offenegg“, wenn wir zu unserem nächsten Kaffeehaus-Gespräch mit Eveline Wild fahren. Und auf das Thema Pension kommen wir noch einmal zurück. Es gibt hier noch ganz viel zu tun.
Schließlich macht sich Markus Hirtler auf den Weg zu seinem Auftritt in die Nachbarstadt Feldbach und wünscht uns noch einen schönen Abend.

Begrüßung & Einleitung

von Markus Hirtler („Ermi Oma“) & Cornelia Schuster | Café Cantona, Fürstenfeld

Das Gespräch

von Markus Hirtler („Ermi Oma“) & Cornelia Schuster | Café Cantona, Fürstenfeld

Kurzbiografien

Markus Hirtler „Ermi-Oma“
Der 1969 in Knittelfeld geborene und in Fürstenfeld lebende Kabarettist (Vater von 3 Kindern) Markus Hirtler schaut genau hin, wenn es um das Miteinander von Jung und Alt geht. Vor mehr als 15 Jahren hat er die Kunstfigur Ermi-Oma erschaffen, um für diejenigen die Stimme zu erheben, die in unserer “Altersentsorgungsgesellschaft” keine haben. Die Kabarettprogramme rund um die resolute Altenheimbewohnerin sind zu einer Erfolgsstory geworden, die zig-tausende Menschen zum Lachen, Weinen und Nachdenken gebracht hat. Er arbeitete mehr als 20 Jahre lang als Krankenpfleger, Pflegedienstleiter, Heimleiter und Sozialmanager.
„Mein Ziel ist es, das Verständnis zwischen den Generationen zu fördern
und die Lust auf ein wertschätzendes Miteinander zu wecken.“ (Markus Hirtler)

Cornelia Schuster
Die 1955 in Burgau/Steiermark geborene Cornelia „Corny“ Schuster machte mit 15 Jahren ihren Schulabschluss im Pius Institut Bruck an der Mur. 10 Jahre später kommt sie im Gründungsjahr der Lebenshilfe Fürstenfeld in die Tageswerkstätte und arbeitete dort in der Weberei und Teppichknüpferei. Das Reisen ist ihre große Leidenschaft, am liebsten ist sie mit ihren Schwestern unterwegs.

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